Little Amazonas mitten in Thailand?!? Gibt’s nicht? Gibt’s doch!
Nämlich in Takuapa, etwa 30 km nördlich von Khao Lak.
Bevor ich mich in fremde Gewässer vorwage, statte ich meiner neuen Lieblingsinsel Koh Kho Khao, die ganz in der Nähe liegt, einen kurzen Besuch ab.
Diese herrlichen Strände und die schattenspendenden Bäume haben es mir echt angetan.
Außerdem möchte ich den Touristengruppen, die meistens am Vormittag zum Little Amazonas fahren, entgehen und entscheide mich für einen Besuch am Nachmittag.
Ich bezahle 700 Baht für das Boot, etwa 17,50€, und lasse mich, gemeinsam mit einem Freund, eine Stunde lang durch die Mangrovenkanäle paddeln.
Es ist eine friedliche Atmosphäre. Licht und Schatten wechseln sich ab, es riecht erdig und es ist ruhig.
Momentan ist Ebbe. Dadurch liegen viele Wurzeln frei. Ich beobachte die Affen am Ufer und lasse das Grün an mir vorbeiziehen.
Der Bootsführer hat ein geschultes Auge und zeigt mir grüne und gelb- schwarz gestreifte Schlangen, die zusammengerollt über uns in den Ästen schlafen. Gibt es eigentlich schlafwandelnde Schlangen?
Manchmal möchte ich Dinge nicht gezeigt bekommen. Ab jetzt sehe ich immer häufiger nach oben und hoffe, dass keine Schlange abschmiert.
Sorry, aber ein gutes Reptilienfoto ist mir leider nicht geglückt.
Ich halte nach Hornvögeln und Waranen Ausschau, leider lässt sich weder ein gefiederter Freund, noch eine Echse blicken.
Nach der Kanutour entscheide ich mich dafür, den Ban Nam Khem Tsunami Memorial Park zu besuchen.
Die Hinweisschilder habe ich bereits auf der Fahrt nach Koh Kho Khao gesehen, aber da war es mir einfach zu warm, um mir die Gedenkstätte in Ruhe anzusehen.
Außerdem ist der Umweg nicht groß und ich kann vom Ban Nam Khem sehr gut den Sonnenuntergang beobachten.
Der Memorial Park liegt direkt am Meer.
Es ist eine großzügige Anlange mit einem kleinen Bau, der das Museum beherbergt, einer etwa 5 m hohen Welle aus Beton, die der Memorial Wall mit Gedenktafeln und Fotos von Opfern gegenüberliegt, und eine Buddhastatue.
Das kleine Museum zeigt Fotos der Naturkatastrophe und Bilder vom Wiederaufbau.
Wirklich informativ finde ich das Museum allerdings nicht.
Eine Gänsehaut bekomme ich, als ich zwischen der Betonwelle und der Gedenkmauer entlang gehe.
Die Höhe der Wellenmauer soll der Tsunamiwelle von 2004 entsprechen.
Die Idee finde ich genial, aber es ist schon bedrückend mir vorzustellen, dass diese Welle über mich einbricht oder über meine Familie oder Freunde eingebrochen ist. Wahnsinn!
Diese beiden Boote wurden an Land gespült. Das blaue Boot wurde etwa 15 Meter zurückgezogen.
Das orange Boot lag an der Straße in Baan Nam Khen, in etwa vor der Hafeneinfahrt.
Die Fundamente wurden nachträglich gegossen.
Sie befinden sich allerdings nicht auf dem Memorial-Gelände sondern direkt im Ort.
Für Deine individuelle Reiseplanung: Falls Du noch keinen Reiseführer von Thailand hast- ich reise gerne mit den Travel Handbüchern von Stefan Loose. Viele Backpacker schwören auf den Lonely Planet Thailand und wer es deutlich kompakter mag, ist vielleicht mit dem Marco Polo Reiseführer gut bedient.
Warst Du schon mal im Little Amazonas unterwegs oder hast den Ban Nam Khem Tsunami Memorial Park besucht? Wie hat es Dir zwischen den Mangroven gefallen und welche Meinung hast Du zu der Gedenkstätte?
Ich freu mich über Deinen Kommentar?