Endlich geht es wieder los. Ich starte mein nächstes dickes Ding vom 20.10.2016 bis 04.03.2017. Dieses Mal geht die Reise von Deutschland nach Thailand, Australien, Singapur, Malaysia, Thailand und zurück.
Anders als bei meinen vergangenen Trips will ich Dich so richtig mitnehmen und Dir etwas mehr von meinem Reisealltag zeigen.
Die Wochen vor dem Abflug waren ziemlich vollgepackt. Ich habe viel gearbeitet und meine restliche freie Zeit mit lieben Freunden in netten Cafés, Kneipen und Restaurants verbracht. Das ging ziemlich zu Lasten meiner Reiseplanung und Misses Backpack, aber das ändert sich ja jetzt.
So, bevor das hier in einem langweiligen Blabla endet – schnall Dich an, gleich geht’s los!
20.10.2016, 20.15 Uhr Abflug von Berlin- Tegel – 14.50 Uhr Ankunft in Bangkok. Der Flug hätte so richtig angenehm sein können. Üppige Beinfreiheit im Vergleich zu den üblichen Verdächtigen, guter Bordservice mit schmackhaften Flugzeugessen, ausgezeichneter Service und eine große Auswahl an Bordentertainment.
Meine Bose Kopfhörer QuietKomfort25 schlucken die Umgebungsgeräusche und umhüllen mich mit einer angenehmen Ruhe. Ein Luxus, den ich wirklich zu schätzen weiß.
Doch, es hätte richtig nett sein können, wenn mir meine kleine Sitznachbarin mir nicht den letzten Nerv, beziehungsweise Schlaf, geraubt hätte.
Die kleine, sechsjährige Maus aus Argentinien hat nämlich während ihres Schlafs immer getreten und zahlreiche Treffer bei mir gelandet. Ich sag mal so. Erst fand ich sie süß, dann fand ich sie okay und am Ende hab ich sie nicht mehr so wirklich lieb gehabt. Ja, ich weiß, sie hat es nicht extra gemacht. Trotzdem: Grummel! Sie hätte ja zur Abwechslung mal die Mama treten können, aber die war so schlau und hat die Strampelbeinchen in meine Richtung justiert.
In Bangkok gelandet ging alles ganz flott. Die Schlange an der Immigration war übersichtlich, mein Rucksack wartete schon auf dem Gepäckband auf mich, der Taxifahrer hat ohne langes Hin und Her sein Taximeter angemacht, mein bevorzugtes Guesthouse hatte noch ein schönes Zimmer für mich frei, läuft.
Ich habe mich wieder für das BB House entschieden. Ein ruhiges, kleines Haus in der Soi Rambuttri gelegen. Ich gönne mir eines der vier Dachterrassen-Zimmer und bin mit 680 Baht, etwa 20,- €, pro Nacht dabei.
Alternativ steige ich auch sehr gerne im Rambuttri Village ab. Dort sind die Zimmer einen Tick teurer, dafür gibt es einen Swimmingpool auf dem Dach.
Ich mag diese Lage in Bangkok und komme hier immer wieder gern her. Die Khao San Road um die Ecke, die etwas ruhigere Soi Rambuttri vor der Haustüre, nicht weit bis zu den Expressbooten.
Am 13.10.2016 ist der geliebte König, seine Majestät König Bhumibol Adulyadej, verstorben.
Die Trauer spürt man mit jeder Faser in der Stadt. Bangkok beweint diesen herben Verlust. Es dominieren die Farben schwarz und weiß. Jedes Bild vom König ist mit einem Trauerflor umrandet. Und, es ist nahezu ruhig. Keine laute Musik und kein Bassgewummere.
Die Straßen um den Grand Palace sind nicht nur verstopft, der Verkehr kommt total zum erliegen. Aus allen Teilen des Landes reisen die Trauernden in die Hauptstadt. Um Ihm die letzte Ehre zu erweisen. Um Ihm noch einmal nah zu sein. Es gibt eingerichtet Bus-Shuttle vom Bahnhof zum Trauergelände.
Viele Tuk Tuks tragen eine Trauerschleife, fast alle Linienbusse fahren mit Fotos des Königs in der Frontscheibe. Vor dem Königspalast, dort, wo sonst der Geburtstag des Königs groß gefeiert wurde, findet ein riesengroßer Leichenschmaus statt. Gratis Essen und Getränke, kostenlose Haarschnitte und Schuhreparaturen, gemeinsames Beten und Singen. Unglaublich friedlich und sanft gehen diese Menschenmassen miteinander um.
Auch Ausländer werden äußerst freundlich aufgenommen und aufgefordert, sich für ein gratis Essen in die langen Schlangen einzureihen. Kerzen werden entzündet, Bilder des Königs werden stumm gehalten. Unfassbar viele freiwillige Helfer finden sich unter dem Motto: Volunteers for Dad zusammen.
Doch, dieser große Verlust der Thais bestimmt ganz sicher meine ersten Tage in Bangkok mit.
Durch die eingeschränkten Fortbewegungsmöglichkeiten habe ich in Bangkok das Tier in mir entdeckt. Es ist ein Faultier!
Ich habe es ganz ruhig angehen lassen und es mir mit den beiden guten Bücher, Laufen.Essen.Schlafen und Ein ganz neues Leben auf der Dachterrasse gemütlich gemacht.
Außerdem standen regelmäßige Massagen, lecker Essen gehen, ein Feierabendbierchen und wohldosiertes Arbeiten auf dem Programm.
Nach drei Tagen Trägheit habe ich es geschafft, mich etwas an die schwüle Hitze der Stadt zu gewöhnen. Ich nehme ein Expressboot und laufe den Rest des Weges bis zum Bahnhof, um mir ein Ticket für den Nachtzug nach Chiang Mai zu kaufen.
Eines Abends sitze ich auf der Dachterrasse, lausche den Gesängen, die vom nahegelegenen Königspalast zu mir rübengetragen werden und nuckeln an meinem Bierchen. Dann ist da dieser Gecko, der erst an der Decke klebte, um dann etwas später aus einer ehemaligen Steckdose angekrabbelt zu kommen. Ich beobachte ihn schon eine ganzes Weilchen. Ameisen werden von ihm verschmäht, aber meine Plastiktüte und die leere Büchse Leo Bier auf dem Tresen, die interessieren ihn brennend. Er schleicht sich ran. Ich habe Zeit. Und dann züngelt er doch glatt an meiner Bierdose rum, der alte Feinschmecker. Ich bewege mich, um ihm einen dicken Tropfen Leo auf der Tischplatte zu träufeln, damit er es leichter hat, der alte Spriti. Daraufhin haut Alkigecko erstmal ab. Aber nicht lange. Dann schleicht er sich wieder an und nascht an seiner Bierpfütze. Da soll mal keiner sagen, ich hätte keine Gesellschaft. Als ich meine Sachen vom Tresen nehme sind seine Reaktionen schon nicht mehr so fix. Sondern eher ziemlich zeitverzögert, wenn ich ehrlich bin. Jetzt ruf nicht gleich PETA an. Ich hab ihm ein kleines Schälchen Wasser für den Nachdurst hingestellt und ihn am nächsten Tag gesichtet. Alkigecko geht es gut! Wirklich!
Time to say goodbye to Bangkok.
Ich mache mich extrem frühzeitig mit dem Taxi auf den Weg zum Bahnhof. Um ein Taxi zu bekommen bin ich zu einer der Hauptstraßen, weg von der Touristengegend, gegangen. Hier hast Du am ehesten die Chance, ein Taxi zu erwischen, dass Dich ohne Festpreis, sondern mit Taximeter transportiert. Der Unterschied? Satt! Statt der angebotenen 400 Baht Festpreis habe ich, trotz Stau, nur 93 Baht bezahlt. Okay, plus ein kleines Trinkgeld, weil er mich nicht beschissen hat. In Euro nicht der Rede wert, aber von dieser Differenz gehe ich mindestens einen ganzen Tag lang Essen. Also: Nicht über den Nuckel lassen! Das dritte gestoppte Taxi hat mich übrigens mit Taximeter gefahren.
Ach so. Noch was. Ich lass mir im Hotel / Guesthouse immer den Namen meines Zielortes in Thaischrift notieren. Nur für den Fall, dass der Fahrer mich sonst nicht versteht. Das macht die Sache meistens noch einfacher.
Am Bahnhof angekommen, gehe ich draußen in einem der zahlreichen Restaurants einen oberleckeren Fruchtshake trinken, und Verpflegung für die 13 stündige Zugfahrt kaufen. Im Bahnhof selber gibt es auch etliche Einkaufsmöglichkeiten.
Der Zug nach Chiang Mai wird erst in Bangkok eingesetzt und fährt deswegen pünktlich ab.
Mir gegenüber nimmt eine junge Deutsche platz. Wir kommen natürlich ins Quatschen. Sie hat gerade ihr Abi in der Tasche und konnte sich noch nicht wirklich für eine Ausbildung oder einen Studiengang entscheiden. Sie ist auf dem Weg in den hohen Norden, um dort Englisch zu unterrichten und hat dafür, und jetzt halt Dich fest, 2.500 € bezahlt! Dafür bekommt Sie 3x täglich Essen, eine Unterkunft mit den anderen „Lehrern“ zusammen und 70,- € Taschengeld im Monat. Sie musste sich verpflichten, ein ganzes Jahr durchzuziehen, da sie ansonsten eine Förderung verliert und alles, wieviel auch immer das sein mag, zurückzahlen muss. Das Ganze ist über irgendeine Organisation in Deutschland gelaufen. Hallo?!? Wer macht sich denn da bitte schön die Taschen voll? Sie findet es völlig okay…andere Organisationen in andern Ländern sind wohl deutlich teurer. Ach was! Vielleicht sollte ich eine Organisation gründen und deutsche Abiturienten für einen Hungerlohn knechten lassen.
Nein…das ist nicht der Gedanke, mit dem ich eingeschlafen bin.
Wie ich durch die Nacht gekommen bin und ob Du Dich besser oben oder unten bettest, erfährst Du hier.
Das war sie, die erste Woche in Thailand. Ich bin glücklich, wieder unterwegs zu sein.
Beim nächsten Bericht wird sich alles um Chiang Mai drehen. Ich freu mich, wenn Du dann wieder dabei bist!
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Hast Du Tipps für mich, was ich in Chiang Mai auf jeden Fall unternehmen sollte? Kennst Du eine gute Bar oder hast Du Restauranttipps für mich?
Rück sie raus und tipp sie in die Kommentare! Ich freu mich drauf!
Wow, das ist eine so tolle Reise! Ich wünsche dir ganz, ganz viel Spaß. Ich bin gespannt auf die ganzen Fotos, die du von den tollen Orten machen wirst 🙂
Hallo Patricia,
danke für Deine lieben Wünsche und schön, dass Du mich über Misses Backpack begleitest.
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Dort poste ich fast täglich etwas von unterwegs.
Viele liebe Grüße aus Perth
Annik